Fernab des Trauzimmers im Rathaus: Die Gemeinde Ahorn bietet in Schillingstadt exklusive Alternativen für den „schönsten Tag im Leben“

Ja-Wort in einem besonderen Ambiente

ÜBER DIE OFFIZIELLE WIDMUNG DES BEGEGNUNGSZENTRUMS ALS AUSSENSTELLE DES STANDESAMTS DER GEMEINDE AHORN FREUEN SICH STANDESBEAMTIN CHRISTEL SPIESBERGER, BÜRGERMEISTER BENJAMIN CZERNIN UND VEREINSVORSITZENDER DR. STEFFEN SCHÜRLE (VON LINKS). BILDER: ELISABETH ENGLER

ÜBER DIE OFFIZIELLE WIDMUNG DES BEGEGNUNGSZENTRUMS ALS AUSSENSTELLE DES STANDESAMTS DER GEMEINDE AHORN FREUEN SICH STANDESBEAMTIN CHRISTEL SPIESBERGER, BÜRGERMEISTER BENJAMIN CZERNIN UND VEREINSVORSITZENDER DR. STEFFEN SCHÜRLE (VON LINKS). BILDER: ELISABETH ENGLER

Sich das Ja-Wort in einem besonderen Ambiente geben: Immer mehr Brautpaare suchen für ihren „schönsten Tag im Leben“ etwas Außergewöhnliches.

EINER DER TRAUORTE (LINKS), DER GARTENBEREICH MIT TERRASSE UND ANSCHLIESSENDEM ORIENTALISCHEN GARTEN. RECHTS: DER TISCH FÜR DAS HOCHZEITSDINNER IM KAMINZIMMER IST FESTLICH EINGEDECKT

EINER DER TRAUORTE (LINKS), DER GARTENBEREICH MIT TERRASSE UND ANSCHLIESSENDEM ORIENTALISCHEN GARTEN. RECHTS: DER TISCH FÜR DAS HOCHZEITSDINNER IM KAMINZIMMER IST FESTLICH EINGEDECKT

Ahorn. Mit den vier neuen Trauorten im Dokumentations- und Begegnungszentrum in Schillingstadt bietet die Gemeinde Ahorn künftig exklusive Alternativen fernab des Trauzimmers im Rathaus an, um den Bund der Ehe zu schließen.

Leise knisternder Kies und sanft plätschernde Brunnen statt Sandstrand und Meeresrauschen, Dachterrasse mit Cocktailbar statt Berghochzeit mit Hüttenromantik, Kaminzimmer im orientalischen Flair statt barockem Schlosssaal und zu guter Letzt eine Waldlichtung in den Weltgärten mit grünem Blätterdachgewölbe und herrlicher Aussicht: Diese vier Locations befinden sich nicht in weiter Ferne. Vielmehr liegen sie vor der Haustüre, nämlich im Ahorner Ortsteil Schillingstadt.

Ab sofort stehen sie für standesamtliche Trauungen zur Verfügung. Möglich machte dies die Widmung des Gemeinderates. Hierdurch fungieren nun die Räumlichkeiten des Vereins „Refugium – Orientalischer Garten“ als Außenstelle des Standesamts der Gemeinde, so dass ganz regulär standesamtliche Hochzeiten dort durchführbar sind.

Bürgermeister Benjamin Czernin, selbst seit 2013 Standesbeamter und „mit viel Herzblut bei den Trauungen dabei“, freut sich sehr über diese attraktive Bereicherung seiner Gemeinde. Allerdings genügen nicht allein Attraktivität oder Idylle, um einen Ort zum Trauort zu machen. Erforderlich ist zum einen die bereits erwähnte „Widmung im Sinne eines personenstandsrechtlichen Organisationsakts.“ Zum anderen müssen weitere personenstandsrechtliche Voraussetzungen vorliegen wie beispielsweise, dass er im Standesamtsbezirk der Gemeinde liegt und der Standesbeamte das Hausrecht ausüben kann, dass er einer der Bedeutung der Ehe angemessenen würdigen Form entspricht, dass bei Orten im Freien eine Alternative bei Schlechtwetter vorgehalten wird, dass die Trauung störungsfrei möglich ist, dass er im Sinne des Gleichheitsgrundsatzes allen Paaren offensteht und dass, wie bei Dienstgebäuden üblich, die Außenstelle als solche zu kennzeichnen ist.

Mit Übergabe der Tafel ist diese Widmungs- und Nutzungsvereinbarung zwischen Verein und Kommune nun offiziell und auch nach außen hin für alle sichtbar. „Wir sind heiß auf die erste Trauung“, strahlt Vereinsvorsitzender Dr. Steffen Schürle, und man spürt die freudige Spannung auf die ersten Vermählungen. Ob Hochzeit mit anschließendem Sektempfang und Häppchen, ob üppiges Büfett, ob klassische Kaffeetafel oder Cocktails – die Räumlichkeiten sind je nach Gusto nutzbar von der kleinen Feier im engsten Familien- und Freundeskreis bis hin zur großen Hochzeitsgesellschaft.

Doch wie kam es zu dieser Liaison zwischen Verein und Gemeinde?

Vorstandsmitglied Daniela Schürle waren alternative Trauorte unter freiem Himmel, sogenannte grüne Trauzimmer, von ihrer Heimatstadt her bestens bekannt. Mit Entstehen des orientalischen Gartens mit seiner großen Terrasse, den Brunnen, Kieswegen, der exotischen Bepflanzung sowie seiner Einfriedung sei in ihr immer mehr der Gedanke gewachsen, dass dieses Umfeld hierfür bestens geeignet sei. Bei der Verwaltung sei sie mit ihrer Idee auf offene Ohren gestoßen. Und so knüpften Gemeinde und Verein unkompliziert und unproblematisch zarte Bande, in deren Folge zum grünen Trauzimmer im Gartenbereich noch drei weitere hinzukommen sollten. „Es steigert die Attraktivität der Gemeinde und ihren Bekanntheitsgrad auch über die Region hinaus“, gibt sich der Rathauschef überzeugt und ist sich sicher, dass der Charme, die Individualität und Andersartigkeit der Orte auf große Resonanz stoßen werden. Darüber hinaus zaubere das morgenländische Flair des Gartens sowie das großzügige Kaminzimmer mit seinen detailverliebten, typischen Accessoires ein Alleinstellungsmerkmal, verdeutlicht Dr. Schürle nicht ohne Stolz, so dass perfekte Voraussetzungen für den perfekten Tag im Leben vorlägen.

Man stoße mit diesem Angebot zudem in eine Lücke. Denn der gesellschaftliche Trend gehe weg von der kirchlichen Trauung mit anschließender großer Feier hin zur standesamtlichen Trauung mit vielen Gästen. Leider fänden manche Paare letztere als „zu behördlich“ und zelebrierten zusätzlich eine sogenannte freie Trauung. „Klar ist die standesamtliche Hochzeit ein behördlicher Akt, doch kann ich auch den sehr persönlich und auf das Brautpaar zugeschnitten gestalten“, widerspricht Bürgermeister Czernin als „leidenschaftlicher Standesbeamter“ dieser Ansicht. Der Bund für’s Leben sei schließlich etwas Besonderes und das solle auch im standesamtlichen Vorgang gewürdigt werden. Und hier liege der Vorteil dieser Locations, erklärt Daniela Schürle. „Man braucht keinen freien Trauredner, der Geld kostet.“ Zudem müsse man vom Trauzimmer im Rathaus nicht in eine Gaststätte umziehen. Man habe alles in einem.

Auch Standesbeamtin Christel Spiesberger freut sich schon auf ihre erste Trauung in diesem „schönen Ambiente.“ Immer wieder habe sie im Laufe ihres Berufsalltags Paare erlebt, die gerne außerhalb des, durchaus schönen, Trauzimmers im Rathaus heiraten wollten. Bislang konnte die Gemeinde diesem Wunsch nicht nachkommen. Beim Fest eines Arbeitskollegen im barrierefreien Kaminzimmer sei auch sie fasziniert gewesen von dessen Reiz und habe sofort die Geeignetheit als Trauort erkannt.

Eine erste Trauung sei bereits bestellt und nun hofften alle Beteiligten auf ein Ende der Pandemielage und mehr Planungssicherheit für die Heiratswilligen, damit diese in geschmackvoller Atmosphäre unbeschwert und glücklich zueinander „Ja“ sagen können. een

Weitere Informationen unter: www.the-oriental.de